Etwas Geschichte

Die Geschichte des ältesten Restaurants in Affoltern:
eines der geschichtsträchtigsten Häuser im Bezirk.

Die Affolterner Taverne – erbaut im Jahre 1743 – trug von alters her den Namen „Steinbock“ und befand sich ursprünglich auf dem heutigen Kronenplatz. Unter dem Wirt Hans Dubs wurde der „Steinbock“ im Jahre 1831 in „Krone“ umbenannt. Die „Krone“ war eines der geschichtsträchtigsten Häuser und eine der ältesten Tavernen im Bezirk Affoltern. Bereits der Vorgängerbau der „Krone“ erhielt 1627 das Tavernenrecht. Unter anderem war sie das Vaterhaus des nachmaligen Bundesrates Jakob Dubs (1822-1879), ein Enkel des oben erwähnten Hans Dubs.
Eine wichtige Rolle spielte die Taverne im Jahre 1804 im Zusammenhang mit dem sogenannten „Bocken-Krieg“, in welchem sich das Volk wegen der hohen Steuerbelastung gegen Aristokratie und Regierung erheben wollte. In der „Krone“ hätten Freiwillige rekrutiert werden sollen, um den befürchteten Aufstand niederzuschlagen. Gerichtspräsident Schneebeli jedoch verhinderte diese Aushebung und verhaftete kurzerhand die beiden Aushebungsoffiziere, die aber schon in der nächsten Nacht wieder befreit wurden. Im Laufe der folgenden Kriegswirren wurden Schneebeli und weitere drei Volksführer verhaftet und kurz darauf hingerichtet. Das 1876 errichtete Märtyrerdenkmal beim Bahnhof Affoltern erinnert heute noch an diesen Bauernaufstand.

1842 hat man eine Poststelle – nach jener in Knonau (1837) die zweite im Amt – in der Affoltener „Krone“ eingerichtet.

Weil die Zürichstrasse erweitert werden sollte, musste die alte „Krone“ an der Kreuzung Zürichstrasse – Untere Bahnhofstrasse 1930 abgebrochen werden, womit das Tavernenrecht vermutlich erloschen ist.

Etwas oberhalb der Kreuzung, an der Mühlebergstrasse 4, befand sich schon lange vor der Jahrhundertwende, nämlich bereits seit mindestens 1855, eine Wirtschaft, welche durch den Müller Jakob Burkhard geführt wurde. Vermutlich mit der Übernahme durch H. Würgler im Jahre 1861 entstand dann auch die dazugehörige Bäckerei. 1884 übernahm der Bäcker Johan Bär-Müller Wirtschaft und Bäckerei und eröffnete später auch eine Pension. Die „Wirtschaft & Pension Bäckerei Bär“ – wie der Betrieb dann offiziell hiess- bot in Inseraten seine Spezialitäten an. Dies waren insbesondere „Hüppen, Bräzzeli und Kräbeli“; auch frische Kuhmilch war zu kaufen. Als Ohrenschmaus gab es „Zither- und Guitarren-Vorträge“. Ab 1931 hiess der Betrieb nach seinem neuen Besitzer „Restaurant Stiefel“. Der ab 1939 darauf wirtende Peter Bamert machte das Restaurant dann zur neuen, heutigen „Krone“. Anfang 1978 hat Peter Bamert junior den Betrieb übernommen. Er hat die Bäckerei eingestellt und dafür das Restaurant umgebaut und vergrössert.

Seit dem 19. Februar 2001 bewirtet Sie nun Beat G. Reding im Gasthaus Krone.

Quelle: Säuliämtler «Wirtschaftskunde» 1. Teil

 

Bilder aus früheren Zeiten